In der Schule ist es eines der ersten Dinge, die man lernt: Bäume liefern Sauerstoff. Sie werden daher auch als die Lungen der Erde bezeichnet, und es ist wichtig, diese “Lungen” gesund zu erhalten. Überall auf der Erde keimt junges Grün, und dieses Grün gibt uns besondere Lektionen. Fünf Erkenntnisse aus dem Reich der Bäume.
1. Bäume sind ein lebendiges Beispiel für natürliches Wachstum
Bäume rennen nicht von einem Ort zum anderen, sondern wachsen ruhig und beständig: “Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht”, hört man manchmal. Es braucht Zeit und Ruhe. Denke darüber nach und prüfe, wie dieses Prinzip in deinem eigenen Leben funktioniert. Manchmal sät man einen Plan, eine Idee, eine Initiative. Man möchte, dass er keimt, wächst und aufgeht. Aber das braucht Zeit, und zwar oft mehr Zeit, als dir lieb ist. Erkenne die Zeit an, die für das natürliche Wachstum benötigt wird.
In welchem Bereich deines Lebens braucht es (mehr) Zeit?
2. Bäume zeigen, was nötig ist
Um zur Reife zu gelangen, braucht ein Baum in erster Linie Wasser. Über die Wurzeln, den Stamm und die Äste findet das Wasser seinen Weg zu den Knospen und Blättern. Auch (Sonnen-)Licht wird für das Wachstum benötigt, ebenso wie Kohlendioxid (CO2), das von den Blättern in Sauerstoff umgewandelt wird. Achte auch auf ausreichend Platz für die Bewurzelung. So wie das Wachstum eines Baumes bestimmte Rahmenbedingungen voraussetzt, brauchen auch wir Menschen Dinge, um zu wachsen.
Was brauchst du für ein gesundes persönliches Wachstum? Wo findest du “Licht, Luft und Wasser”?
3. Bäume geben Lebensperspektiven unter eingeschränkten Bedingungen
Der Standort eines Baumes bestimmt, wie er wächst. Wenn du auf dem Land lebst, siehst du, wie viel Platz ein freistehender Baum allein auf einer Wiese hat. In der Stadt sieht das ganz anders aus. Dort ist die Verwurzelung zwischen Straßenfliesen, Kabeln und Rohren eine Herausforderung. Trotzdem tut der Baum alles, um zu überleben. Manchmal kann man sehen, wie sich die Wurzeln auf wundersame Weise einen Weg unter den Pflastersteinen bahnen.
Wie sieht dein “Spielfeld” aus? Welche Herausforderungen erlebst du in deiner natürlichen Umgebung?
4. Bäume laden zum “intelligenten” Denken ein
Wahrscheinlich hast du es schon einmal gesehen: ein scheinbar toter Baum, an dem frische grüne Blätter wachsen, oder ein abgeknickter Baumstumpf, auf dem Pilze einen tollen Platz gefunden haben. Bäume reagieren klug auf Veränderungen. Sie werden damit fertig, wenn ein Ast abbricht oder ein Pilz eine Höhle verursacht. Wir sehen, dass sich Bäume an besondere Umstände anpassen (und deshalb auch sehr alt werden können).
Wie reagierst du auf Veränderungen? Möchtest du etwas daran ändern, und wenn ja, was?
5. Bäume bieten einen Ort der Begegnung mit anderen
Zu allen Zeiten und an allen Orten treffen sich Menschen unter oder in der Nähe eines bestimmten Baumes. Schließlich spenden sie Schatten und Kühle (der kühlste Schatten, den es gibt, ist unter einem Baum zu finden!) Der Baum als besonderer Ort der Begegnung: Das ist eine der Möglichkeiten, wie wir in der Bibel über Bäume lesen. Dabei geht es nicht nur um Begegnungen zwischen Menschen untereinander, sondern auch um Begegnungen zwischen Gott und Menschen. So lesen wir zum Beispiel, dass Gott Abram an der Terebinthe von More erschienen ist. Bäume überleben uns und sind gerade deshalb wertvoll als besondere Orte, an denen Generationen Hoffnung und Ermutigung finden. Bäume lehren uns auch, dass wir uns als Menschen gegenseitig brauchen. Unterirdisch helfen sie sich gegenseitig, durch ausgedehnte Pilzfadennetze. Begegnung ist wichtig!